Wie bist Du auf USV Jena aufmerksam geworden und was hat Dich dazu bewegt, Dich bei uns zu engagieren und später auch Mitglied im Vorstand zu werden?
Eigentlich war ich schon immer im USV, nur hieß es für mich damals Hochschulsportgemeinschaft (HSG), in der die Rhythmische Sportgymnastik organisiert war. Dort war ich viele Jahre Mitglied und Frau Riebel meine Trainerin. Nach vielen Jahren sind wir mit unseren Kindern zurück nach Jena gezogen und meine Jüngste wollte das dann auch machen. So kam eins zum anderen: Die RSG war jetzt im USV. Frau Riebel war immer noch die Übungsleiterin. Dann war ich erst betreuende Mama, später habe ich mit im Training unterstützt, dann eigene Gruppen übernommen. Frau Riebel war und ist immer noch der Dreh- und Angelpunkt bei der RSG, aber sie wollte etwas Verantwortung abgeben und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. So wurde ich 2021 Abteilungsleiterin die der RSG. In der Abteilungsleiterversammlung kam es dann zum Ausscheiden des Leiters der Versammlung. Der Vorstand des USV kam auf mich zu und fragte, ob ich mir das vorstellen könnte.
Welche Kernaufgaben hast Du als Vorstandsmitglied?
Ich bin für die Leitung der Abteilungsleiterversammlung zuständig. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung geht es um die Organisation dieser Veranstaltungen und Nachbereitungen. Ansonsten natürlich die Vertretung der Interessen der Hallensportarten und Frauen im Verein.
Woher kommt Deine Leidenschaft für die Rhythmische Sportgymnastik?
Ich war ein sehr quirliges und überbewegliches Kind. Für Ballett war ich zwar körperlich sehr gut geeignet, aber nicht diszipliniert genug – da war zu wenig Action. Deshalb hat mich meine Mutter bei der RSG vorgestellt, weil sie selbst als Studentin auch schon bei Frau Riebel im Hochschulsport hier war. Es wurde schnell klar, dass das meine Sportart war – körperliche Beweglichkeit, Musik, Handgeräte und viele andere Kinder, die auch hüpfen, springen und tanzen wollten. So war ich dort seit 1977 Mitglied (ich hab mal ein Foto meines Ausweises angehängt) bis mir der Sportarzt in der 11. Klasse die Wettkampferlaubnis entzogen hat. Das war gut für meinen Rücken, aber ganz gegen meinen Willen.
Was macht die Abteilung so besonders?
Für mich vor allen Dingen, dass alle Trainer und Betreuer so gut zusammenarbeiten, obwohl es eine ziemlich heterogene Truppe ist. Viele von uns waren früher selbst Gymnastinnen, einige sogar bei Frau Riebel. Wir wollen alle diese Begeisterung, die einen eigentlich nicht wieder loslässt an unsere kleinen und großen Gymnastinnen weiterzugeben.
Wenn wir über die Rhythmische Sportgymnastik im Allgemeinen reden, dann ist es die Kombination aus eleganten Bewegungen, die die Musik interpretieren. Und wenn man dann älter ist, die Steigerung dessen indem man noch ein Gerät so bewegt, dass es sich harmonisch einfügt. Es ist dieses Zusammenspiel zwischen dem Charakter der Gymnastin, der Musik und dem Handgerät vereint in einer tänzerischen Darbietung.
Auf was bist Du besonders stolz, wenn Du auf die Entwicklung von USV Jena und der Abteilung RSG zurückblickst?
Dass wir es schaffen Kinder so für diese Sportart zu begeistern, dass sie auch über die aktive Zeit hinaus der Abteilung auf ganz verschiedene Weisen verbunden bleiben.
Als Randsportart in Deutschland bin ich dankbar, dass der USV wirklich den Breitensport im Auge behält und fördert und wir so die Trainingsmöglichkeiten vorfinden, die wir brauchen, um mit über 80 aktiven Gymnastinnen gut und mit Spaß trainieren zu können.
Welche Ziele und Wünsche hast Du im Hinblick auf die Weiterentwicklung von USV Jena / der Abteilung RSG?
Ganz klar würden wir uns mehr Hallenkapazitäten für unser Abteilung wünschen, so dass wir keine Kinder mehr ablehnen müssen, die eigentlich auch gern bei uns trainieren würden. Für den Gesamt-USV wünsche ich mir mehr Sichtbarkeit in Jena (und darüber hinaus) als aktiver Dreh- und Angelpunkt was Breiten- und Hochschulsport angeht.
Foto @Dorothea Kempert
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