Eberhardt Täubert (Bildmitte) gratuliert Prof. Dr. Drefahl zum 65. Geburtstag. (Fotoarchiv Manfred Möller)
März 5, 2025
Aus der Feder des USV-Archivars – Hochschulsportlehrer Eberhard Täubert wird der erste USV-Präsident
Als am 30. Mai 1990 der Universitätssportverein (USV) Jena e. V. als Rechtsnachfolger der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) gegründet wurde, hatte er 24 Abteilungen mit 1300 Mitgliedern.

Als am 30. Mai 1990 der Universitätssportverein (USV) Jena e. V. als Rechtsnachfolger der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) gegründet wurde, hatte er 24 Abteilungen mit 1300 Mitgliedern. Von den insgesamt 12 ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern waren neun Universitätsangehörige. Als Vorsitzender wurde Eberhardt Täubert gewählt. Täubert war bis dahin neben seiner Tätigkeit als Judolehrer Geschäftsführer der HSG gewesen. Zwei Verwaltungsmitarbeiterinnen hatten noch bis Ende 1990 Planstellen bei der Universität. Letzter Präsident der HSG war der bekannte Chemiker Prof. Dr. Günther Drefahl gewesen. Von den 24 Gründungsabteilungen des USV, deren kleinste die Wintersportler mit 15 und die größte, die Tennisspieler mit 296 Mitgliedern waren, wurden 12 von Universitätsangehörigen geleitet.

Bis zur Währungsunion Anfang Juli 1990 stellte die Universität noch Gelder für die Sportarbeit zur Verfügung. Zusammen mit den Abteilungsgeldern, die nach der Satzung des USV von jeder Abteilung eigenverantwortlich verwaltet wurden, betrug das Startkapital des Vereins ca. 20.000 DM.

Noch im Juni 1990 hatte der USV-Vorstand an Prof. Dr. Jochen Scheibe, der vom Rektor Prof. Dr. Ernst Schmutzer als Berater für den Uni-Sport eingesetzt worden war, einen Antrag zur weiteren kostenlosen Nutzung der Universitätssportstätten gestellt, der vorläufig positiv entschieden wurde. Die Uni überließ dem USV sogar die Mieteinnahmen aus der Vermietung der Sportbaracke im Universitätssportzentrum an einen Schuhhändler.

Ende des Jahres 1990 wurde die Situation für die Entwicklung des Jenaer Universitätssports bedrohlich, da die im Frühjahr gewählte Thüringer Landesregierung die hauptamtlichen Sportlehrer an allen Hoch- und Fachschulen „abwickeln“ wollte, weil nach bundesdeutschen Vorbildern der Hochschulsport keine Pflichtaufgabe mehr sei. Gemeinnützige Sportvereine an Universitäten kamen in den „alten“ Bundesländer überhaupt nicht vor. Mit großen Demonstrationen von Studierenden vor dem Thüringer Wissenschaftsministerium in Erfurt und persönlichen Gesprächen mit dem Wissenschaftsminister Dr. Ulrich Fickel gelang es, diese Festlegungen aufzuheben. Hilfreich war dabei, dass Fickel Traditionsrennsteigläufer gewesen ist, genauso wie der Verhandlungsführer des Thüringer Hoch- und Fachschulsportverbandes. Da der zuständige Berater des Ministers aus Hessen stammte, gelang es sogar, die finanzielle Ausstattung des Hochschulsports nach hessischem Beispiel auf 10,- DM pro immatrikulierten Studierenden abzusichern. Allerdings wurde bei der damals zur Diskussion stehenden Fassung des Thüringer Rahmenhochschulgesetzes der Hochschulsport nur als „freiwillige Aufgabe“ ausgewiesen.

Bildunterschrift: Eberhardt Täubert (Bildmitte) gratuliert Prof. Dr. Drefahl zum 65. Geburtstag. (Fotoarchiv Manfred Möller)
Text: Dr. Hans-Georg Kremer

usv jena sportverein tennis, fussball, tischtennis, rugby, boxen, ausdauerlauf
usv jena sportverein tennis, fussball, tischtennis, rugby, boxen, ausdauerlauf

Newsbeiträge

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner